Die ehemalige Kirche St. Thomas Morus
„Thomas More ist heutzutage wichtiger als jemals zu einer Zeit seit seinem Tod. (…) Aber er ist heute noch nicht so wichtig wie vielleicht in hundert Jahren“
Gilbert Keith Chesterton (1874-1936)
- Grundsteinlegung am 17.07.1966, Weihe am 06.07.1968, am 01.07.1968 Errichtung der Kirchengemeinde St. Thomas Morus
- Erhebung zur Pfarrkirche am 15.11.1973
- 1979-2004 Seelsorgeeinheit mit St. Michael
- 2005-2023 Filialkirche der Pfarrei St. Johann
- 11.02.2023 Profanierung
Vorbemerkung (Stand 27.02.2023): Die Kirche St. Thomas Morus wurde am 11.02.2023 profaniert, das bedeutet, dass das Kirchengebäude seine Weihe verliert und einer anderen Bestimmung zugeführt werden kann.
An der Stelle der Kirche, des Pfarrheims und des ehemaligen Pfarrhauses wird das Domicil-Seniorenpflegeheim St. Thomas Morus entstehen.
Es wird ein Ort des Lebens und der Begegnung für pflegebedürftige Menschen sein, den Namen unseres Kirchenpatrons bewahren und mit einem Andachtsraum auch eine Stätte für Gebet und gottesdienstliche Feier sein.
Einige sakrale Gegenstände, wie das Bronze-Flachrelief des Hl. Thomas Morus der Bildhauerin Hilde
Schürk-Frisch, werden dorthin umziehen.
Andere Einrichtungsgegenstände haben bereits einen Platz in verschiedenen Kirchen und Kapellen in Saarbrücken gefunden.
Die Vorgeschichte der Kirche St. Thomas Morus reicht zurück in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und beginnt mit einer Protokollmitteilung aus der Sitzung des Kirchenvorstandes St. Michael vom 17. Mai 1934. Dort heißt es: „Der Vorsitzende macht Mitteilung von der bestehenden Absicht, auf dem Homburg in absehbarer Zeit eine katholische Kirche zu bauen.“ Die „absehbare“ Zeit betrug aus unterschiedlichen Gründen dann immerhin 30 Jahre.
Der beim Architektenwettbewerb 1964 preisgekrönte Entwurf eines Gemeindezentrums der beiden Ingenieure Dietz und Grothe wurde unter der Leitung des Architekten Lorenz Schmidt in den Jahren 1965-1970 realisiert. Der Komplex umfasste in Planung und Bau: Kirche, Sakristei, Pfarrhaus, Küsterwohnung, Pfarrsaal, Kindergarten und Jugendheim (vgl. Festschrift von 1968, S. 6-7).
Der Kirchenraum ist mit seinem Verhältnis Breite zu Länge (2:3) so angelegt, „daß eine Modifikation der inneren Anordnung später nicht ausgeschlossen ist“, wie es prophetisch in der Festschrift zur Weihe der Kirche 1968 hieß.
Trotz der anfangs hohen Bauschuldenlast erfolgte im Laufe der 1970er Jahre die weitere Ausgestaltung der Kirche, so auch mit dem Bronze-Flachrelief der Bildhauerin Hilde Schürk-Frisch aus Münster zur Ausgestaltung der Patronatskapelle. Auch Stiftungen aus der Gemeinde dienten dem Zweck der Ausschmückung des Gotteshauses.
Weitere Details zur Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Kirche St. Thomas Morus finden Sie in der Festschrift anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Kirche im Jahr 2008: