Die Kirche St. Elisabeth
„… wie das ungenähte Heilandskleid, die Tunika Jesu, die in unserem Bistum verehrt wird.“
Pastor Günther Backes († )
- Grundsteinlegung am 28.06.1953, Weihe am 19.09.1954
- Erhebung zur Pfarrkirche der Pfarrei St. Elisabeth am 19.11.1960
- seit 01.01.2005 Filialkirche der neu errichteten Pfarrei St. Johann
- seit 2007 Nutzung auch als „Kirche der Jugend“, seit dem 4.10.2009 unter dem Namen „eli-ja“
Die Planungen zur Errichtung einer neuen Kirche für den östlichen Teil der damaligen Großpfarrei (!) St. Johann reichen zurück bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Zwischen 1931 und 1937 diente eine Reithalle der vormaligen Ulanenkaserne (seit 1935 bis heute Polizeikaserne) als Notkirche. Der erste Teil des späteren Kirchengeländes an der Halbergstraße wurde bereits 1936 erworben. Durch den Krieg und seine Folgen wurde der Kirchbau erst 1953-1954 verwirklicht.
Lesen Sie hierzu auch den aufschlussreichen Artikel von Paul Peters „Von der Notkirche zum modernen Sakralbau“ mit zahlreichen Fotos aus der Bauzeit der Kirche, abgedruckt in der Festschrift „40 Jahre St. Elisabeth“, Saarbrücken 1994.
Die Kirche St. Elisabeth wurde nach einem Entwurf des Trierer Architekten Fritz Thoma erbaut, der auch eine weitere Kirche in Saarbrücken, St. Paulus (1959-61), entwarf.
In einer Rundfunkansprache am Tag der Benediktion der Kirche (19.09.1954) erläutert der Architekt seine Vorstellungen von einem zeitgemäßen Gotteshaus:
„Bei unseren heutigen Kirchenplanungen ist der sofort ablesbare Leitgedanke, die bestmögliche Gemeinschaft von Priester und Gemeinde beim heiligen Geschehen zu erreichen und zu fördern. Bei der Feier der Liturgie darf und soll nichts nur von der Gewohnheit getragen werden, alles muß Leben und Erleben sein, das zwar im Abendmahl und in der geheiligten Offenbarung seinen geheiligten Grund hat, das aber mit allen Sinnen in der Gegenwart steht.“
Bei der Gestaltung der Kirchenfenster arbeitete Thoma – wie so oft während seiner Schaffenszeit – mit dem Kunstmaler Reinhard Hess zusammen. Eine ausführliche Betrachtung der Glasfenster und der Glaswände der St.-Elisabeth-Kirche durch den damaligen Pastor der Pfarrei St. Elisabeth, Günther Backes, findet sich in der Festschrift „25 Jahre St. Elisabeth Saarbrücken“.
Dort finden Sie auch zeitgenössische Beschreibungen und Würdigungen u.a. der Orgel, der Pietà und des Kreuzweges.
Die Figur der Kirchenpatronin St. Elisabeth stammt vom Trierer Künstler Anton Nagel und wurde bereits für die Notkirche in der ehemaligen Ulanenkaserne geschaffen. Vom gleichen Künstler stammt auch die Madonna.
Die Kirche St. Elisabeth ist eine der wenigen Kirchen in Saarbrücken, die in den 1950er Jahren errichtet und seitdem architektonisch nicht verändert wurden.