Am Ostermorgen
Noch ehe die Sonne aufgeht...
Zeichen - Begegnungen - Aufatmen
Oftmals müssen wir in unserer Zeit zunächst ohne auskommen - ohne solche Zeichen, über die uns die Bibel nun am Ostertag (wieder) in den schönsten Farben und von den zahlreichen, vielfältigen Zeugen der Auferstehung berichtet. - Doch sie sind da.
Es gibt sie... und lässt uns nicht der wunderbare Frühling als Vorbote des Osterfestes schon seit einigen Wochen aufatmen - trotz Corona? - Ein erstes Durchatmen auf Ostern hin!
Es gibt Begegnungen in der Frühlingssonne - trotz Corona, trotz Kontakteinschränkung. Nähe ist spürbar, auch jetzt. Gerade jetzt nehmen wir neu Nähe wahr - SEINE Nähe.
In so vielen Zeichen der Liebe und Solidarität. - Heller als das Licht. Weiter als der Horizont... Bleiben wir also auf der Suche - folgen wir der Spur des Ostermorgens: "Kommt her und seht" (Mt 28,6)
Bei einem Osterspaziergang zum Beispiel - virtuell, tatsächlich, oder in einem übertragenen Sinn... Ostern geschieht für uns überall dort, wo wir glauben, lieben, hoffen, leben.
Meist erblüht etwas im ganz kleinen. Am Tag wie in der Nacht. - "In der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines neuen Tags", so heißt es in einem modernen geistlichen Lied.
Und davon dürfen wir ausgehen. An Weihnachten wie Ostern. Und mit Jesus auf dem Weg! (BS)
OSTERSPAZIERGANG
in aussichtsloser nacht
ein totenlicht ans grab bringen
aufbruchstimmung am wegrand
es knospen die ersten kreuzblütler
der neue morgen öffnet mir
engelsgleich die augen
bei licht besehen
ist das grab kein Endlager mehr
überwältigt betrete ich
den aufwachraum ins unbegrenzte
(aus: Biblische Gedichte von Andreas Knapp)