Im Zugehen auf Fronleichnam

"Kann denn das Brot so klein, für uns, das Leben sein - kann denn ein Becher Wein, für uns, der Himmel sein…" - So beginnt ein Gedicht von Wilhelm Willms, das eine neue Sicht auf die Welt ausdrücken möchte, wie wir sie am Hochfest des Leibes und Blutes Christi feiern: Gott ergreift ein kleines Stück dieser Welt und macht sich darin gegenwärtig.

An den sichtbaren Dingen, an Marterie, scheint auf, wer Gott ist, und wie er ist: Leben-spendend wie Brot - und Grund zu festlicher Freude wie der Wein! Fronleichnam feiern wir unmittelbar in österlichem Nachklang und pfingstlicher Vorfreude seit der Himmelfahrt. Die Welt soll wissen, dass jeder Mensch, der von diesem Brot isst, in Ewigkeit nicht stirbt.

Im Brot, das SEINEN Geschmack annahm: Leib Christi, mit Name und Inhalt, werden wir bei jeder Kommunion selbst zu einer lebendigen Monstranz: Esst, was ihr seid: Leib Christi! - Werdet, was ihr esst: Leib Christi! - Was Brot und Wein durch die Wandlung auf dem Altar werden, das wollen sie nicht für sich bleiben. Die Wandlung will weitergehen, in jedem von uns, in der Kirche und der ganzen Welt; auf dass „Gott alles in allem und allen sei“ wie Paulus sagt.

Feiern Sie mit uns Fronleichnam in Saarbrücken. Am Donnerstag, 11. Juni 2020, laden die kath. Gemeinden der Innenstadt zum öffentlichen Gebet und Segen für die Menschen unserer Stadt ein. Nach den Eucharistiefeiern jeweils um 10 Uhr in Christkönig, St. Jakob, der Jugendkirche eli.ja und der Basilika St. Johann (Teilnahme nach tel. Voranmeldung) treffen sich die Mitfeiernden um 12 Uhr an den beiden Ufern der Saar vom Staden bis zur Berliner Promenade. - Herzliche Einladung! (BS)

kann denn das brot so klein

kann denn das brot so klein
für uns das leben sein
kann denn ein becher wein
für uns der himmel sein
brot das leben
wein der himmel

kann denn ein hauch so fein
für uns der antrieb sein
kann denn ein funke klein
so schnell ein feuer sein
hauch der antrieb
funke feuer

kann denn ein mensch allein
für uns die zukunft sein
kann denn ein kind so klein
für uns die rettung sein
mensch die zukunft
kind die rettung

(aus: "alle nächte werden hell", Wilhelm Willms)