Die Geschichte der Thomaschristen
Im Jahre 52 nChr landet der Apostel Thomas auf Missionsreise an der Westküste Indiens, in Kranganore (heute Bundesstaat Kerala).
Jüdische Aussiedler/Gewürzhändler, bieten ihm dort erste Kontaktpunkte im Land. Das Evangelium findet unter ihnen aufgeschlossene Herzen; nicht nur bei den Juden, sondern auch unter den höheren Kasten der Hindus. Sogar Adelige lassen sich taufen; und so entsteht die erste christliche Gemeinde. Ihre Nachkommen nennen sich heute noch "Thomaschristen".
Aufgewachsen im kulturellen und religiösen Milieu des Landes atmet die Gemeinschaft den Geist Indiens und wird vom Volk als eine der Religionen Indiens anerkannt. Thomaschristen sind „Hindus der Kultur nach, Christen in Religion, orientalisch in der Liturgie“.
Im 4. Jh. kommen sie mit der chaldäischen Kirche in Verbindung, gegründet durch 2 Jünger des Apostel Thomas. Von dort her übernehmen sie auch die ostsyrische Liturgie, den Syro-Malabarischen Ritus. Der heutige indische Bundesstaat Kerala war früher und ist auch heute noch bekannt als Malabar. Die Liturgische Sprache war daher zunächst das Syrische, in seiner östlichen Ausformung, die klassische Form des Aramäischen, der Sprache Jesu. Seit 1962 wird nunmehr vor allem auch die Landessprache Malayalam als Liturgiesprache genutzt.
Im Bistum Trier beheimaten wir heute zahlreiche indische Priester aus Kerala - dankbar für Ihren Dienst an und in unseren Gemeinden. Auch indische Studenten finden nicht zuletzt bei uns in Saarbrücken für einige Jahre Heimat außerhalb Indiens. Wir sind ihnen freundschaftlich verbunden und dankbar für ihr Glaubenszeugnis in unserer Zeit, und in unserer Mitte. (BS)