"Andreas - der Wundertäter"

Der Fischer aus Kapharnaum (Bet-Saida), im Norden des Sees Genesareth. Wundertäter - sein orthodoxer Beiname. Bruder des Simon Petrus (Mk 1,16.29). Zunächst schloss er sich Johannes dem Täufer an (Joh 1,35-40); begegnete eines Tages Jesus. Von ihm war er begeistert, so dass er mit seinem Bruder Kapharnaum verließ, um Jesus nachzufolgen. Andreas und Petrus gelten als die ersten Apostel.

Im Kreis der Zwölf wird Andreas an unterschiedlichen Stellen genannt. Nach Mk 13,3 war er einer von nur vier Jüngern, zu denen Jesus in seiner Rede über die Endzeit sprach. Bei der Speisung der 5000 (Joh 6) wies er auf den Jungen mit den Broten und Fischen hin. Nach Joh 12,22 war er zusammen mit Philippus Fürsprecher für die Griechen, die Jesus sehen wollten. Und er war beim Abendmahl, bei der Himmelfahrt und beim Pfingstereignis dabei.

Nach dem Tod Jesu ging Andreas auf Missionsreisen. Die Legenda Aurea berichtet von zahlreichen Wundertaten. Während einer dieser Reisen erlitt er der Überlieferung nach am 30.11.60, im griechischen Patras, das Martyrium an einem X-förmigen Kreuz, das daher heute auch Andreaskreuz heißt.

Andreas ist unter anderem Schutzpatron von Griechenland, Russland, Schottland und Spanien. Außerdem Patron zahlreicher Städte, darunter: Mailand, Neapel, Ravenna, Brügge und Bordeaux. Er wird als Schutzpatron vieler Berufsgruppen angerufen; etwa als Beschützer der Fischer und Fischhändler, der Seilmacher oder Wasserträger.

Da Andreas nach kirchlicher Tradition den Bischofssitz Konstantinopel gründete, versteht sich der orthodoxe Patriarch als Nachfolger des Apostels, so wie der Papst als Nachfolger Petri gilt. Um den Andreas-Gedenktag herum endet das alte, beginnt das neue Kirchenjahr. Allerlei Brauchtum geht auf die Andreasnacht zurück, denn diese gilt als Losnacht. Eine Nacht, die sich besonders anbietet, Orakel zu befragen und Zukunft vorauszusagen, auf dass Wünsche in Erfüllung gehen. Auch Wetterregeln gibt es für diesen Tag, etwa: „Wenn’s an Andreas schneit, er 100 Tage liegen bleibt“ - oder: „Hält St. Andreas den Schnee zurück, so schenkt er reiches Saatenglück.“ (BS)

 

Gütiger Herr,
wir feiern heute das Fest des Apostels Andreas,
der für Dich sein Blut vergossen hat.
Seine Botschaft geht hinaus in die ganze Welt.
Schenke auch uns Gemeinschaft mit Dir,
damit wir in ewiger Freude
dein Angesicht schauen dürfen.
Darum bitten wir Dich, der Du lebst und herrschst in alle Ewigkeit.
Amen