Von 1977-2000 war Erhard Bertel Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Michael, seit Februar 1979 auch Pfarrer von St. Thomas Morus. Beide Gemeinden bildeten unter seiner Leitung fortan eine "Seelsorgeeinheit".

1980 war Pfarrer Bertel einer der Mitbegründer der "Ökumenischen Sozialstation St. Johann e.V." . Deren Aufgabe ist es, "für die gesamte Bevölkerung des Stadtteils St. Johann ein umfassendes Angebot auf dem Gebiet der Kranken-, Alten-, Familien- und Hauspflege sicherzustellen", wie es 1978 im Genehmigungsschreiben des saarländischen Sozialministeriums hieß.
34 Jahre lang, bis zum Frühjahr 2014, leitete Pfarrer Bertel den Trägerverein mit überaus großem persönlichen Einsatz. Seine große Sensibilität für Kranke und Hilfebedürftige, insbesondere im fortgeschrittenen Lebensalter, offenbarte sich in den Projekten „Urlaub von der Pflege“ (1986-2005) sowie "Krankenwohnung St. Michael"(1988-2013), den ersten Einrichtungen einer Kurzzeitpflege im Saarland.

Der durchaus streitbare Geistliche war seit 1968 an der Herausgabe der Zeitschrift "imprimatur - nachrichten und
kritische meinungen aus der katholischen kirche" beteiligt, seit 2006 war er deren Redaktionsleiter.
Ebenso war Erhard Bertel ein Gründungsmitglied des "Marienburger Kreises" (1970-77), der sich nach dem 2. Vatikanischen Konzil für aus seiner Sicht weitere notwendige Reformschritte im Bistum Trier einsetzte.

Für den Kirchenraum St. Michael ließ Pfarrer Bertel eine neue Deckenbeleuchtung installieren, um die Farbenvielfalt der Kirche wieder stärker sichtbar zu machen.
Die von ihm wesentlich initiierte Umgestaltung des Innenraums durch Anordnung der Kirchenbänke in Form einer Ellipse um den Altar des Wortes und den des eucharistischen Mahles war in der Gemeinde seinerzeit umstritten und wurde 2010 wieder rückgängig gemacht.

Im ganzen Saarland war die Stimme Erhard Bertels seit 1970 häufig in kirchlichen Verkündigungssendungen zu hören, zuletzt am 21. Mai 2014 auf SR 2 - Innehalten.
(Den Text seiner letzten Sendung gibt es hier.)

Das Seelenamt für den verstorbenen Geistlichen findet am Mittwoch, 08. Oktober 2014 um 15 Uhr in der Pfarrkirche Maria-Königin statt. Die Beisetzung erfolgt im engsten Familienkreis.

 R.I.P.

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